Würzburg/München/Regensburg/Altötting (POW) Mehrere tausend Gläubige aus dem Bistum Würzburg nehmen am Besuch von Papst Benedikt XVI. vom 9. bis 14. September in seiner bayerischen Heimat teil. Vor allem beim großen Gottesdienst auf dem Freigelände der Neuen Messe München am Sonntag, 10. September, ist das Bistum Würzburg mit Gruppen aus zahlreichen Pfarreien vertreten. Aber auch in Altötting und Regensburg werden Gläubige aus dem Kiliansbistum dem Papst zujubeln und mit ihm Gottesdienst feiern. Die Papstreise steht unter dem Motto: „Wer glaubt, ist nie allein“.
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Weihbischof Helmut Bauer begleiten den Papst bei seinem Besuchsprogramm zusammen mit den Mitgliedern der Freisinger Bischofskonferenz. Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele ist am Dienstag, 12. September, in Regensburg bei der Papstmesse und bei der ökumenischen Vesper vertreten. Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand begleitet Würzburger Pilger zum Papstgottesdienst in München und nimmt an der Sonntagsvesper im Liebfrauendom in München und an der Papstmesse in Altötting teil.
„Ich freue mich, dass so viele Gläubige aus unserer Diözese Würzburg sich aufmachen, um bei einem der Gottesdienste mit dem heiligen Vater in München, Regensburg oder Altötting direkt dabei zu sein. Als Würzburger dürfen wir ja ein wenig stolz darauf sein, dass der verehrte Bischof Josef Stangl den damaligen Bischof Joseph Ratzinger in München geweiht hat“, schreibt Bischof Hofmann in dem eigens zum Papstbesuch herausgegebenen Gebetsheft der Diözese Würzburg. So habe der heutige Papst in seiner kirchlichen Laufbahn auch einen besonderen Bezug zu Würzburg. „Mögen alle, die als Pilger dieses Fest des Glaubens mitfeiern, die tragende Wahrheit des Wortes ,Wer glaubt, ist nie allein!‘ eindrücklich und nachdrücklich erfahren. Möge die Begegnung mit dem Papst und vielen Mitglaubenden den persönlichen Glauben stärken und die Verbundenheit mit der Weltkirche als große Bereicherung lebendig werden lassen“, betont der Bischof.
Sieben Busse aus Main-Spessart
Die Fahrten der Gläubigen aus den 620 Pfarreien und Kuratien der Diözese Würzburg sind dezentral organisiert und deshalb zahlenmäßig kaum fassbar. Allein in den Dekanaten Karlstadt und Lohr am Main wird die Fahrt zum Papstgottesdienst am Sonntag, 10. September, zentral vom Diözesanbüro Main-Spessart organisiert. Nach Angaben von Geschäftsführer Johannes Weismantel fahren rund 350 Gläubige aus dem Landkreis Main-Spessart mit sieben Bussen nach München. Hinzu kommt ein weiterer Bus mit 50 Gläubigen aus der polnischen Partnergemeinde von Steinfeld, die in diesen Tagen die Spessartgemeinde besuchen. „Ich bin überrascht, dass sich so viele Gläubige auf den Weg nach München machen. Aus rund 50 Pfarreien der beiden Dekanate starten sie am Sonntagmorgen gegen 1.30 Uhr.“ In jedem Bus sei ein Priester und ein Reiseleiter dabei. Für eine Brotzeit sei gesorgt. Weitere kleinere Gruppen würden nach Altötting und Regensburg fahren.
Rund zehn Busse aus Pfarreien und Verbänden in Stadt und Landkreis Schweinfurt, die nach München fahren, schätzt Geschäftsführer Richard Keller vom Diözesanbüro Schweinfurt. Aber auch Altötting und Regensburg stünden auf dem Programm einzelner Pfarreien, beispielsweise in Marktsteinach. Ähnlich ist das Interesse am Papstbesuch auch in den anderen Regionen der Diözese von Aschaffenburg bis in die Haßberge und vom Ochsenfurter Gau bis in die Rhön. Mit drei Bussen fahren rund 150 ehemalige und aktive Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats Würzburg nach München. Begleitet werden sie von Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und mehreren Domkapitularen. Einen eigenen Bus organisiert beispielsweise auch die Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit Würzburg. Jugendverbände laden zur Mitfeier der Papstjugend-Nacht vom 9. auf 10. September in München ein.
Sonderzug aus Franken
Rund 700 Gläubige nutzen den Sonderzug aus Franken zum Papstgottesdienst am 10. September in München. Unter der Schirmherrschaft von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Bambergs Erzbischof Professor Dr. Ludwig Schick, die aber den Zug nicht begleiten, startet die Sonderfahrt um 1.34 Uhr in Aschaffenburg. Weitere Zustiegsmöglichkeiten sind in Lohr am Main, Gemünden, Karlstadt, Würzburg, Schweinfurt, Haßfurt, Bamberg, Forchheim und Fürth. In Aschaffenburg steigen nach aktuellen Angaben des Bayerischen Pilgerbüros 143 Pilger zu, in Würzburg 123 und in Schweinfurt 57. Geistlicher Begleiter der Fahrt ist Pfarrer Clemens Siewek. Die Ankunft des Sonderzugs in München-Haar ist um 7.08 Uhr. Danach haben die Pilger zwei Stunden Zeit, um zu Fuß auf einer Strecke von drei Kilometern das Freigelände der Neuen Messe zu erreichen. Die Rückfahrt ab München-Hauptbahnhof ist um 17.55 Uhr. Rückkunft in Würzburg um 22.16 Uhr. Die Fahrkarten kosten zwischen 43 und 49 Euro. Im Preis enthalten ist auch ein S-Bahn-Ticket für die Fahrt vom Freigelände der Neuen Messe München zum Münchner Hauptbahnhof. Der Sonderzug ist ausgebucht, doch können sich Interessierte auf eine Warteliste setzen lassen. Weitere Informationen zum Sonderzug gibt es beim Bayerische Pilgerbüro in München, Telefon 089/54581166.
Besuchsprogramm von Papst Benedikt XVI. in München
Der Papstbesuch in Bayern beginnt am Samstag, 9. September, in München. Um 15.30 Uhr trifft Papst Benedikt XVI. auf dem Flughafen Franz Josef Strauß in München ein und wird dort von Bundespräsident Horst Köhler mit militärischen Ehren als Staatsoberhaupt empfangen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt den Papst auf dem Rollfeld, ebenso Ministerpräsident Edmund Stoiber und der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, sowie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und die bayerischen Diözesanbischöfe. Anschließend fährt der Papst in die Münchner Innenstadt, den letzten Teil des Weges im Papamobil zum Marienplatz. Dort wird er um 17.30 Uhr vor der Mariensäule von Ministerpräsident Stoiber und Kardinal Wetter begrüßt. An der Mariensäule richtet der Papst ein Gebet an die Gottesmutter Maria. Danach fährt der Papst im Papamobil zur Residenz, wo er Bundespräsident Köhler einen Höflichkeitsbesuch abstatten und der Kanzlerin und dem bayerischen Ministerpräsidenten zu einen persönlichen Gespräch begegnet. Im Papa-Mobil fährt er anschließend zum Erzbischofshof, wo er während seines Aufenthaltes in München wohnt.
Am Sonntag, 10. September, trifft Benedikt XVI. um 9.30 Uhr auf dem Freigelände der Neuen Messe München ein. Im Papamobil fährt er durch die Reihen der Gläubigen und feiert mit ihnen um 10 Uhr die Eucharistie. Der Papst predigt, betet nach dem Gottesdienst den Engel des Herrn und hält dabei die traditionelle Ansprache zum Angelusgebet. Nächster offizieller Termin ist am Sonntagnachmittag die Fahrt im Papamobil zum Münchner Liebfrauendom, wo um 17.30 Uhr eine Vesper mit jungen Familien, Katecheten, Religionslehrern und Kommunionkindern beginnt. Zuvor betet der Papst in der Chorkapelle vor dem Allerheiligsten und in der Krypta an den Gräbern von Kardinal Michael Faulhaber, der ihn 1951 zum Priester weihte, und von Kardinal Julius Döpfner, dessen unmittelbarer Nachfolger er als Erzbischof von München und Freising von 1977 bis 1982 war.
Altötting und Marktl am Inn
Am Montag, 11. September, fliegt der Papst im Hubschrauber nach Altötting. Um 9.20 Uhr trifft er in Altötting ein und fährt um 9.30 Uhr im Papa-Mobil zum Kapellplatz. Nach einem kurzen Gebet in der Gnadenkapelle feiert Papst Benedikt um 10.30 Uhr auf dem Kapellplatz die Heilige Messe. Anschließend sind eine Sakramentsprozession zu der neu eröffneten Anbetungskapelle und deren Einweihung durch den Papst vorgesehen. Am Montagnachmittag fährt der Papst im Papa-Mobil zur Basilika Sankt Anna, wo er um 17 Uhr eine Vesper mit Ordensangehörigen und Priesteramtskandidaten aus Bayern feiert. Zuvor verweilt der Heilige Vater in der Kirche Sankt Konrad am Grabe des heiligen Bruders Konrad von Parzham zu einem kurzen Gebet. Nach der Vesper trägt sich der Papst in der Basilika in das Goldene Buch der Stadt ein. Am Abend des 11. September trifft der Papst um 18.45 Uhr zu einem kurzen Besuch in seiner Taufkirche, der Pfarrkirche Sankt Oswald in Marktl am Inn, ein. Anschließend fährt er mit dem Papa-Mobil zum Sportplatz des Ortes und fliegt von dort aus mit dem Hubschrauber nach Regensburg, wo er nächtig.
Wissenschaft und Ökumene in Regensburg
Auf dem Islinger Feld bei Regensburg trifft Benedikt XVI. am Dienstag, 12. September, um 9.30 Uhr ein. Die Eucharistiefeier beginnt um 10 Uhr. Nächster offizieller Termin in Regensburg ist um 16.45 Uhr die Fahrt mit dem Papamobil zur Universität Regensburg, wo eine Begegnung mit Wissenschaftlern aus ganz Bayern stattfindet. Ein weiterer Höhepunkt des Papstbesuchs in Regensburg sind die Feier einer ökumenischen Vesper um 18.30 Uhr und eine ökumenische Begegnung im Regensburger Dom. Der Mittwoch, 13. September, ist außerhalb des offiziellen Programms vor allem für eine Begegnung des Papstes mit seinem in Regensburg lebenden Bruder, Apostolischer Protonotar Georg Ratzinger, vorgesehen. Es gibt nur einen offiziellen Termin an diesem Tage. Um 11 Uhr segnet der Papst in der Alten Kapelle in Regensburg eine neue Orgel. Am Nachmittag besucht er den nahe seinem früheren Wohnort Pentling gelegenen Friedhof und die anliegende Kirche Sankt Josef. Auf dem Friedhof befindet sich das Grab seiner Eltern und seiner Schwester Maria. Den späten Nachmittag verbringt der Papst zusammen mit seinem Bruder in seinem ehemaligen Wohnhaus in Pentling.
Im Freisinger Mariendom
Am letzten Tag seines Besuchs in Bayern trifft Papst Benedikt XVI. von Regensburg kommend um 10.30 Uhr mit dem Helikopter in der General-von-Stein-Kaserne in Freising ein. Er fährt mit dem Papa-Mobil durch die Freisinger Innenstadt zum Domberg. Im Freisinger Mariendom wurde er am 29. Juni 1951 von Kardinal Faulhaber zusammen mit seinem Bruder und 40 weiteren Weihekandidaten zum Priester geweiht und hat an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Freising seine Laufbahn als Theologieprofessor begonnen. Im Dom betet der Papst vor dem Schrein des Heiligen Korbinian und spricht zu den im Dom versammelten Priestern und Diakonen, darunter die noch lebenden Priester seines Weihejahrgangs. Kardinal Wetter richtet zum Abschluss des Besuches ein Gruß- und Dankwort an den Heiligen Vater. Um 12.15 Uhr wird Papst Benedikt XVI. auf dem Münchner Flughafen von Repräsentanten des Staates und der Kirche verabschiedet. Um 12.45 Uhr startet die Maschine zum Abflug nach Rom.
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