Würzburg (POW) „Wo Menschen sich für die Würde des Menschen einsetzen, handeln sie im Geiste Jesu Christi.“ Das hat Pfarrer Stefan Redelberger, geistlicher Beirat der katholischen Friedensbewegung Pax Christi in der Diözese Würzburg, beim Friedensmarsch am Tag der Deutschen Einheit betont. Rund 50 Personen nahmen an der Veranstaltung teil, die an der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in der Dürrbachau begann und in der Pfarrkirche Sankt Elisabeth in der Zellerau endete.

Das gewaltfreie geschichtliche Ereignis des Mauerfalls sei ein Wunder, weil Menschen im Sinne Gottes handelten und so Wunderbares möglich wurde, sagte Redelberger. Im Namen von Pax Christi nannte er die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in der Würzburger Dürrbachau „einen Verstoß gegen die Würde des Menschen“. Die Kasernierung mache Menschen krank und sei dem Heilen der seelischen Verletzungen alles andere als zuträglich, die diese Menschen erleiden mussten. Der Friedensweg sei Zeichen des Protests wie der von der biblisch-christlichen Erfahrung bestärkten Hoffnung, dass Gott Freiheit, Würde und Ansehen schenkt.

Anne Koebler vom ökumenischen Asylkreis Würzburg/Dürrbachau berichtete von der langjährigen Arbeit dieses Kreises für die Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft. Im Kloster Oberzell sprach Schwester Irmlind Rehberger über die Arbeit der Ordensfrauen, die sich im Sinne der Ordensgründerin Antonia Werr vor allem um Frauen kümmerten, die von Menschenhändlern nach Deutschland geschleust werden. Im Spielezentrum Zellerau, das vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) getragen wird, informierte Sozialpädagoge Bernd Vormwald darüber, dass Kinder aus vielen Nationen hier eine neue Heimat gefunden hätten: „Es gilt hier vor allem die Regel, sich gegenseitig zu respektieren.“ Eine Andacht in der Pfarrkirche Sankt Elisabeth und ein gemeinsames Kaffeetrinken im Anschluss schlossen die Veranstaltung ab.

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