Würzburg (POW) Visitationen in den Dekanaten Kitzingen und Ebern, die Errichtung weiterer Pfarreiengemeinschaften, die Fortsetzung des Prozesses „Erneuern und Sparen“, Reisen der Bischöfe ins Partnerbistum Mbinga in Tansania und nach Rom sowie das Gedenken an den 100. Geburtstag von Bischof Dr. Josef Stangl sind wichtige Ereignisse im Bistum Würzburg im Jahr 2007.
2006 hatten Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Weihbischof Helmut Bauer die Reihe der Visitationen im Dekanat Miltenberg begonnen. Die zweite Visitation starten sie am 24. Februar im rund 37.000 Katholiken zählenden Dekanat Kitzingen. Vor allem an den Wochenenden im März besuchen sie die 28 Pfarreien und die kirchlichen Einrichtungen zwischen Volkach und Marktbreit, zwischen Kitzingen und Wiesentheid – mit dem Wallfahrtszentrum Dettelbach und der Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Das über 35.000 Katholiken zählende Dekanat Ebern steht dann im November auf dem Programm der bischöflichen Visitationen. An den vier Novemberwochenenden sind Bischof Hofmann und Weihbischof Bauer in den 22 Pfarreien und sieben Kuratien zwischen Baunachgrund und Steigerwaldhöhen, zwischen Ebern und Zeil am Main unterwegs.
Mehrere Reisen gilt es vor allem für Bischof Hofmann zu bewältigen. Die Fahrt mit den deutschen Bischöfen ins Heilige Land steht vom 26. Februar bis 4. März auf dem Programm. Hauptreiseziel des Bischofs im Jahr 2007 dürfte allerdings Würzburgs Partnerdiözese Mbinga in Tansania sein. Vom 23. Juli bis 6. August besucht Bischof Hofmann das ostafrikanische Bistum: Kircheneinweihung, Priesterweihe und der Besuch zahlreicher kirchlicher Einrichtungen und Projekte füllen den ersten Aufenthalt Bischof Hofmanns im Partnerbistum. Auf der Rückreise wird der Bischof außerdem noch einen Zwischenstopp in Nairobi/Kenia einlegen. Mit den Kirchenchören und kirchlichen Bläsergruppen ist Weihbischof Bauer vom 2. bis 8. September in Rom. Die Pilgerreise soll ein Ansporn und Dankeschön für alle sein, die mit ihrem Einsatz liturgische Feiern musikalisch gestalten. Rund 700 Teilnehmer werden erwartet. Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele wird vor allem im Rahmen seiner ökumenischen Aktivitäten unterwegs sein, beispielsweise Ende Januar beim Treffen mit den Vertretern der Orientalischen Kirchen in Rom.
Jubiläen stehen bei den Bischöfen und im Kiliansdom an. Bischof Hofmann wird am 12. Mai 65 Jahre alt. Da sich fast zeitgleich – am 6. Mai – der Jahrestag der Weihe des Altars im Kiliansdoms zum 40. Mal jährt, werden am 13. Mai bei einem Pontifikalamt im Dom beide Anlässe gewürdigt. Weihbischof Bauer darf am 21. Juli auf seine Priesterweihe vor 50 Jahren zurückblicken und sein Goldenes Priesterjubiläum feiern. 750 Jahre alt ist die älteste Glocke des Kiliansdoms: die Lobdeburg-Glocke. Gefeiert wird am Michaelstag, 29. September. Weil sie 1933 aus dem Turm genommen und in die Sepultur des Doms gebracht wurde, hat sie den Feuersturm des 16. März 1945 überstanden, dem die übrigen Glocken des Doms zum Opfer fielen. Neueste Forschungen haben gezeigt, dass sie 1257 von einem der bekanntesten Glockengießer ihrer Zeit geschaffen wurde, vom Würzburger Cunradus Citewar.
Das Bistum Würzburg gedenkt 2007 des 100. Geburtstags und des 50. Jahrestags der Bischofsweihe von Dr. Josef Stangl, der die Diözese Würzburg von 1957 bis 1979 leitete. Vom 6. Juli bis 28. Oktober erinnert in Kooperation zwischen dem Würzburger Diözesanarchiv und dem Bezirk Unterfranken eine Ausstellung in der künftigen Diözesanbibliothek an den 1979 gestorbenen Oberhirten. Höhepunkt des Gedenkens sind die Tage vom 21. bis 23. September. Am 21. September spricht Professor Dr. Erwin Gatz aus Rom/Köln bei der Jahresversammlung des Diözesangeschichtsvereins in der Neubaukirche über das Bischofsbild des 20. Jahrhunderts. Am 22. September findet in Zusammenarbeit von Katholischer Akademie Domschule und Diözesangeschichtsverein eine Tagung über Bischof Stangl und seine Zeit statt. Am 23. September zelebriert Münchens Kardinal Friedrich Wetter den festlichen Gedenkgottesdienst im Kiliansdom. Im Würzburger Echter Verlag geben Wolfgang Altgeld, Johannes Merz und Wolfgang Weiß – begleitend zur Ausstellung – den Katalog „Josef Stangl (1907-1979), Bischof von Würzburg – Lebensstationen in Dokumenten“ heraus. Als Ergänzungsband kommt eine Edition der wichtigsten Hirtenbriefe des Bischofs hinzu. Herausgeber des Buchs „Dem Herrn ein bereites Volk – Das geistliche Profil von Bischof Josef Stangl“ ist Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand. Anhand der Hirtenbriefe zeichnet dabei Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele das geistliche Profil Bischof Stangls nach.
Die bereits in den vergangenen Jahren angestoßenen Prozesse im Bistum Würzburg werden fortgesetzt. Bei der Errichtung der Pfarreiengemeinschaften gilt es, die 2006 getroffenen Vorgaben von Bischof Hofmann umzusetzen, um so bis 2010 alle 180 geplanten Pfarreiengemeinschaften zu errichten. Das Leitwort lautet: „Neue Wege gehen – Die Freude an Gott ist unsere Stärke.“ Die Errichtung der Pfarreiengemeinschaften begleitet eine Reihe von Tagungen des Instituts für Theologisch-Pastorale Fortbildung der Diözese. Im November 2007 beginnt eine Serie von Pastoraltagungen zum Thema „Du kommst unserem Tun mit deiner Gnade zuvor. Geistliche Gemeindeentwicklung angesichts postmoderner Religiosität“. Priester, Diakone und andere pastorale Dienste in den Gemeinden sollen motiviert werden, im Zuge der Errichtung der Pfarreiengemeinschaften nicht nur auf Strukturen und Organisationsabläufe zu achten, sondern beispielsweise zu fragen: „Wie erreichen wir die Menschen von heute mit ihren Fragen in ihren oft sehr unterschiedlichen Milieus?" Ein Kurs für zukünftige Leiter von Pfarreiengemeinschaften stellt sich den Fragen: „Wie kann ich komplizierte Leitungsaufgaben so wahrnehmen, dass Seelsorge nicht zu seelenlosem Management wird? Wie leite ich Teams von Haupt- und Ehrenamtlichen? Wie gehe ich mit Konflikten um?“ Weitere Angebote für Haupt- und Ehrenamtliche können vor Ort abgerufen werden. Mit konkreten Hilfen will der neu errichtete Diözesanpastoralrat den Prozess der Errichtung der Pfarreiengemeinschaften begleiten.
Vor allem in zahlreichen Einzelentscheidungen wird nach Angaben von Generalvikar Hillenbrand der Prozess „Erneuern und Sparen“ fortgesetzt. Weiterhin bestehe die Zusage, dass es beim diözesanen Personal keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde. Mit mehreren Gottesdiensten und Treffen geht die diözesane Berufungsinitiative „Mensch – Christ – Mut zu mehr“ in den kommenden Monaten in die Offensive. Die Thematik fließt beispielsweise auch ein in das diözesane Treffen zum Weltjugendtag am Nachmittag des Palmsonntags, 1. April. Auch der Diözesanrat der Katholiken befasst sich bei seiner Frühjahrsvollversammlung Mitte März mit der Berufung des Christen.
Neuerungen gibt es bei der traditionellen Kiliani-Wallfahrtswoche vom 8. bis 15. Juli. Sie steht unter dem Motto „Die Freude an Gott ist unsere Stärke“. Eröffnet wird die Festwoche bereits am Vortag des ersten Festsonntags mit einer Wallfahrt der Ministranten. Rund 1000 Mädchen und Jungen werden am Nachmittag des 7. Juli die Reliquien der heiligen Frankenapostel von der Pfarrkirche Sankt Burkard zum Dom begleiten. Ab 2008 soll dann die Wallfahrtswoche stets mit einer Lichterprozession und einer nächtlichen Feier der Jugend am Vorabend des ersten Festsonntags eröffnet werden. Besonders eingeladen zu eigenen Gottesdiensten sind heuer unter anderen die Marktkaufleute, die Rettungsdienste und die Gottesdiensthelfer.
Gastgeber wird die Diözese Würzburg für den bundesweiten Abschluss der Hilfsaktion Renovabis sein, die unter dem Motto „Einander Halt sein“ steht. Mit Bischöfen aus dem Osten Europas feiert Bischof Hofmann am Pfingstsonntag, 27. Mai, einen Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom. Wenige Tage vorher wird am 11. Mai der neue Franziskusweg an der Thüringer Hütte in der Rhön eingeweiht. Ein Höhepunkt beim Caritasverband für die Diözese Würzburg ist der Vinzenztag am 21. September in Würzburg. Unter dem Motto „Mach Dich stark für starke Kinder“ wird der Vinzenzpreis verliehen. Caritas und Diözese gemeinsam sind wieder bei der Mainfranken-Messe in Würzburg vom 29. September bis 7. Oktober vertreten. Schließlich sind am Nachmittag des Christkönigssonntags, 25. November, alle Gefirmten des Jahres nach Würzburg eingeladen.
Werke eines überregional bekannten zeitgenössischen Künstlers sollen bei der „Herbstausstellung 2007“ im Museum am Dom präsentiert werden,. Nach der Bernard-Schultze-Ausstellung der vergangenen Monate wird ab 11. Januar zunächst ein „Bilderwechsel“ im Museum gezeigt. Am Aschermittwoch der Künstler, 21. Februar, öffnet die Ausstellung „MenschenTraum-Arbeiten“ von Maria Lehnen. Bis 22. April sind die Werke im Obergeschoss des Museums am Dom zu sehen und in die Dauerausstellung integriert. Anlässlich seines 10. Jubiläums wird im Kartäusermuseum Tückelhausen zur Wiedereröffnung am 1. Mai die Dauerausstellung neu gestaltet sein. Im Museum Kartause Astheim wartet ab 1. Dezember eine Krippenausstellung auf die Besucher. Die erste Ausstellung in der Reihe „Kissinger Kunststationen“ ist vom 14. Juni bis 30. September zu sehen. In Zusammenarbeit von Kunstreferat der Diözese, Stadt Bad Kissingen und der katholischen Pfarrei Herz Jesu in Bad Kissingen werden „Querschnitte-Arbeiten von Jacques Gassmann“ im alten Rathaus und in der Orangerie der oberen Saline gezeigt.
Die Frage, ob die Bamberger Priesteramtskandidaten und Theologiestudenten nach der Umwandlung der Bamberger Theologischen Fakultät zu einem Institut für die Religionslehrerausbildung künftig in Würzburg ihr Diplomstudium absolvieren werden, ist noch offen. Bemühungen um eine einvernehmliche Lösung sind derzeit im Gange. Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Würzburg würde durch die Zusammenarbeit mit dem Erzbistum Bamberg gestärkt werden.
(0107/0037; E-Mail voraus)
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