Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Wie die Fußball-WM, nur viel schöner“

Anmeldefrist für den Weltjugendtag in Sydney läuft am 14. Dezember aus – Subventionierte Fahrt der bayerischen Bistümer – Jugendpfarrer sammelt Sponsorengelder, um Nichtverdiener eine Teilnahme zu ermöglichen

Würzburg (POW) Am 14. Dezember ist Anmeldeschluss: Bis dahin hoffen die im Bistum Würzburg für den Weltjugendtag 2008 Verantwortlichen noch auf zahlreiche Anmeldungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 35 Jahren. „Ich weiß, dass die Teilnahme an diesem Großereignis in Australien gerade für Nichtverdiener alles andere als ein Pappenstiel ist. Aber die Diözese wird ihr bestes tun, Bedürftigen bei der Finanzierung unter die Arme zu greifen. Schließlich sind nicht nur Wohlsituierte eingeladen “, sagt Diözesanjugendpfarrer Thomas Eschenbacher. Derzeit haben sich 25 Personen fest angemeldet. Er hoffe, dass diese Zahl bis zum Anmeldeschluss auf 100 Personen ansteigt – um mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Weltjugendtag teilzunehmen.

Die sieben bayerischen Diözesen bieten in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Pilgerbüro eine subventionierte gemeinsame Fahrt nach Sydney an. Die Anreise erfolgt zwischen 5. und 9. Juli 2008. In der Erzdiözese Melbourne verbringen die Bayern dann Tage der Begegnung und sind bei Gastfamilien untergebracht. Vom 15. bis zum 20. Juli findet dann der Weltjugendtag in Sydney statt. Der Preis für dieses Basispaket beträgt 1800 Euro pro Person. „Wer möchte, kann gegen Aufpreis eine von fünf verschiedenen Anschlussreisen hinzu buchen, zum Beispiel zum Great Barrier Reef oder ins Outback“, sagt Gabriele Göb vom diözesanen Weltjugendtagsbüro.

„Wer sich nicht vorstellen kann, was ihn beim Weltjugendtag erwartet: Das ist eine Stimmung wie bei der Fußball-WM im vergangenen Jahr – nur viel, viel schöner“, sagt Christoph Schnellbacher (27) aus Aschaffenburg. Der Priesteramtskandidat ist derzeit Pastoralpraktikant in Zeil am Main und ein alter Hase in Sachen Weltjugendtag. „Ein Erlebnis, das mir von Toronto noch in allerbester Erinnerung ist: Schon zwei Stunden nach der Ankunft haben uns die Gasteltern einfach den Hausschlüssel in die Hand gedrückt.“ Auch für die Würzburger Theologiestudentin Helena Geyer (24) ist Sydney der vierte Weltjugendtag. „Das Erlebnis beginnt schon am Flughafen mit der Anreise. Diese ganz besondere Stimmung und Gemeinschaft muss man erlebt haben.“ Außerdem freue sie sich darauf, wieder mit vielen jungen Menschen aus aller Welt Glauben zu teilen. „Von diesen Erfahrungen zehre ich am meisten.“ So sei vom Weltjugendtag das Gefühl geblieben, sich nicht mehr für den Glauben verstecken zu müssen. „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich in der Stadt jemanden mit dem Kölner Rucksack entdecke.“

Überhaupt sei bei aller Frömmigkeit beim Weltjugendtag auch stets reichlich Platz für fröhliche Ausgelassenheit. „Wenn ich mich allein daran erinnere, was auf der Kölner Domplatte zu jeder Tageszeit los war“, sagte Schnellbacher. Vor Ort mit jungen Menschen aus anderen Kontinenten ins Gespräch zu kommen und zu merken, wie der Glaube verbindet, ist nach Geyers Worten etwas ganz Besonderes: „Die Gespräche beim gemeinsamen Essen schaffen eine globale Vernetzung von Mensch zu Mensch.“ Als Beispiel nannte Eschenbacher die vielen internationalen Partnerschaften zwischen Pfarreien im Bistum Würzburg und Italien oder gar Peru, die seit den Tagen der Begegnung im Jahr 2005 entstanden sind. Außerdem gewinne man beim Aufenthalt in einem anderen Land eine Innenansicht der dortigen Kirche. „Manche Probleme, die wir bei uns beklagen, relativieren sich dann schnell“, sagt Geyer.

Schnellbacher hat in Toronto erlebt, wie sich in der U-Bahn ein Kanadier bei ihm dafür bedankte, wie sehr der Weltjugendtag das Klima in der Stadt zum positiven verändert habe. In Paris habe der Innenminister angesichts Hundertausender Jugendlicher vor dem Weltjugendtag Polizieikräfte und Armee in der Stadt zusammengezogen, weil er Ausschreitungen fürchtete. „Die Soldaten und Polizisten saßen dann mit den Jugendlichen aus aller Welt vor den Kasernen und haben friedlich gemeinsam gefeiert.“

Damit möglichst viele junge Leute aus Unterfranken in Sydney ähnlich sanftmütige Begegnungen erleben können, sammelt Eschenbacher derzeit mit großen Engagement bei Firmen und Unternehmern Sponsorengelder. Diese werden auf Antrag unter den Teilnehmern ausgezahlt. „Der Weltjugendtag ist nicht nur ein Glaubensfest, sondern auch die weltweit größte friedliche internationale Begegnung. Deswegen sollte auch die Gesellschaft Interesse daran haben, möglichst viele Jugendliche dorthin zu schicken.“ Der Jugendpfarrer appelliert an die Pfarreien, Weltjugendtagsteilnehmer aus ihren Reihen zu unterstützen. „Es dürfte für die Gemeinden eine Bereicherung sein, wenn sie wissen, dass jemand von ihnen vor Ort ist.“ In Pfarreien, die mehr als zwei Anmeldungen für den Weltjugendtag vorweisen, werde er – soweit es der Terminkalender zulasse – mit mindestens einem musikalischen Mitstreiter Benefizkonzerte veranstalten. Deren Erlös komme komplett der örtlichen Jugendarbeit zugute.

Schülern, die befürchten, wegen des laufenden Schuljahres nicht teilnehmen zu können, rät Eschenbacher, die Flinte nicht vorzeitig ins Korn zu werfen. Sie sollten stattdessen beim jeweiligen Schulleiter Antrag auf Unterrichtsbefreiung stellen. „Ich stehe jederzeit als Ansprechpartner für die Direktoren zur Verfügung.“ Weil alle Teilnehmer unter 18 Jahren eine erwachsene Aufsichtsperson benötigen, lädt Eschenbacher zum gegenseitigen Kennenlernen der Weltjugendtagsteilnehmer aus dem Bistum Würzburg ein. „Eine gute Gelegenheit ist zum Beispiel der Gottesdienst ‚gottseidank’, jeweils am ersten Sonntag im Monat um 19 Uhr in der Hauskapelle des Kilianeums.

mh (POW)

(4907/1640; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet