Würzburg/Boston (POW) Unterwegs nach Boston (USA) sind derzeit Studenten, Promovenden und Mitarbeiter der liturgiewissenschaftlichen Lehrstühle aus Würzburg und Erfurt. Dort sind sie für neun Tage zu Gast am Boston College, einer renommierten katholischen Hochschule des Jesuitenordens. Auf dem Programm stehen unter anderem zwei Forschungskolloquien. Gemeinsam mit den Wissenschaftlern aus Boston wollen sie einerseits über die Interpretation und die Umsetzung der Impulse des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Reform der Liturgie diskutieren und sich andererseits mit dem Zusammenhang von Liturgie und Ethik auseinandersetzen.
Aber auch praktische Erfahrungen sollen gesammelt werden. Wie wird in Amerika Gottesdienst gefeiert – von Katholiken und Christen anderer Konfessionen? Welche Unterschiede gibt es zur Praxis in Deutschland? Diese Fragen sind dem Würzburger Liturgiewissenschaftler Professor Dr. Martin Stuflesser besonders wichtig. „Die Liturgie sieht in jedem Land, aber auch in jeder Kultur anders aus. Gerade in einer Stadt, die kulturell so vielfältig ist wie Boston, gibt es für uns eine Menge zu entdecken und zu lernen“, ist Stuflesser überzeugt. Die Liturgiewissenschaftler aus Deutschland werden darum auch Feiern anderer kirchlicher Gemeinschaften besuchen, etwa den Gottesdienst einer Baptistengemeinde und einen anglikanischen Evensong. Auf Initiative von Stuflesser kam 2009 ein Kooperationsvertrag mit dem Department of Theology des Boston College zustande. Für das nächste Jahr ist ein Gegenbesuch aus Boston geplant.
Mit Fragen der Liturgiereform beschäftigen sich die Würzburger Wissenschaftler auch in einem Forschungsprojekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert wird. Die Exkursion nach Boston wird zudem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert. Weitere Informationen im Internet unter www.liturgiereformen.de.
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