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Zehn Prozent mehr Nachfrage

Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Diözese Würzburg legt Jahresbericht 2005 vor – Rund 60 Prozent der Ratsuchenden bringt das Gespräch weiter

Würzburg (POW) Eine um mehr als zehn Prozent gestiegene Nachfrage gegenüber 2004 haben die Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen (EFL) der Diözese Würzburg 2005 verzeichnet. Das geht aus dem jetzt in Würzburg veröffentlichten Jahresbericht hervor. Insgesamt wandten sich 3616 Personen erstmals an die kirchlichen Berater. Nimmt man zu den Neuanmeldungen auch noch die Frauen und Männer hinzu, deren Beratungen aus dem Vorjahr fortgeführt worden, steigt die Zahl der Beratenen auf 4538. Insgesamt erbrachten die 46 Mitarbeiter der Beratungsstellen im Jahr 2005 eine Summe von 18.418 Beratungsstunden, knapp 500 mehr als im Vorjahr.

Bereichsleiter Rainer Ziegler und die Verantwortlichen für die Eheberatung in den drei Regionen Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg sehen diese Zahlen als Vertrauensbeweis der ratsuchenden Frauen und Männer in das Beratungsangebot der Diözese. Belegt werde die Bewertung durch positive Rückmeldungen vieler Frauen und Männer zum Beratungsangebot. „Die anonyme und freiwillige Nachbefragung mittels Fragebogen ein halbes Jahr nach Abschluss der Beratung an der Beratungsstelle Aschaffenburg ergab, dass sich 91 Prozent der Ratsuchenden vor dem Aufsuchen der Beratungsstelle durch ihr Problem sehr belastet erlebten. 57 Prozent der Ratsuchenden gaben an, dass sich durch die Beratung ihre Situation nachhaltig positiv verändert habe, 76 Prozent fühlten sich mit ihrem Anliegen sehr gut verstanden“, sagte Erhard Scholl von der EFL der Diözese Würzburg. Eine Einzelstimme, stellvertretend für viele, hat auf den anonymen Fragebogen geschrieben: „Als ich mit meiner Frau die Beratung aufsuchte, sah ich unsere Beziehung scheitern. Die Beraterin hat uns dazu gebracht, uns wieder konstruktiv auseinander zu setzen. Unsere Alltagssituation ist nicht weniger stressig geworden. Wir erleben jedoch seit der Beratung eine Phase, in der die ganze Familie viele Momente der Harmonie genießt.“

Sein Engagement im Beratungsbereich lässt sich das Bistum Würzburg jährlich 1,3 Millionen Euro kosten. „Der hohe finanzielle Einsatz der Diözese Würzburg bringt den besonderen Stellenwert zum Ausdruck, den die Diözese dem Aufbau von befriedigenden und dauerhaften ehelichen-partnerschaftlichen und familiären Beziehungen beimisst“, ist im Vorwort des Jahresberichtes zu lesen. 80 Prozent der Kosten für diesen psychologischen Fachdienst trägt die katholische Kirche, die übrigen etwa 400.000 Euro finanzieren Kommunen, der Freistaat Bayern, sowie die Klientinnen und Klienten mit ihren Spenden. „Es ist erfreulich, dass die Kommunen auch in Zeiten knapper werdender Mittel ihre Förderung nicht allzu sehr zurückgefahren haben“, erklärte Scholl.

Die Beratungsarbeit drehte sich in fast der Hälfte aller Fälle um partnerbezogene Themen wie Unzufriedenheit, Streitverhalten in der Partnerschaft und Schwierigkeiten in der Sexualität. Zweithäufigste Angelegenheit waren personenbezogenen Themen wie Selbstunsicherheit, Minderwertigkeitsgefühle und Kontaktschwierigkeiten. Gespräche dieser Art waren Inhalt von rund 30 Prozent aller Beratungen. Familienbezogene Themen wie Schwierigkeiten im Umgang zwischen Kindern und Eltern brachten die Ratsuchenden in knapp 20 Prozent aller Fälle mit.

Männer des Aschaffenburger Teams machten sich Gedanken zum Thema: „Der Mann und die Beratung – kann das gut gehen?“ Ausgangspunkt Ihrer Überlegungen war die Frage, warum von den rund 4500 Ratsuchenden des Jahres 2005 etwa 3000 Frauen, aber nur 1500 Männer waren. Sie gingen Fragen nach wie „Sind Männer und Frauen von Natur aus so verschieden?“ oder „Investieren Männer weniger in die Beziehung?“. Sie berichten über ihre Erfahrungen mit Männern in der Beratung und kommen zum Schluss: „Die Männer und die Beratung – das geht gut.“

(2906/1043)