Würzburg (POW) Den Weltladen Würzburg haben am Mittwoch, 17. Mai, Vorsitzender William Shao und Geschäftsführer Adolph Kumburu von der „Association of Kilimanjaro Speciality Coffee Growers“ (AGSCD) aus Tansania besucht. Sie vertreten die Kleinbauern der Würzburger Partnerdiözese und damit zwölf Kooperative aus Mbinga, die den Würzburger Partnerkaffee produzieren, aufbereiten und liefern.
Seit 1998 sind die Kaffeepreise niedrig, was viele Kleinbauern an den Rand ihrer Existenz gebracht hat. Um dem entgegenzuwirken, wurde 2001 die AGSCD gegründet, auch „Kilicafe“ genannt, um auf einheitliche und hochwertige Qualität zu setzen. Die der Organisation angeschlossenen Kleinbauern profitieren unter anderem von einem professionellen Management, welches Qualitätsschulungen für die Bauern durchführt und gute Kontakte zu internationalen Firmen hält. „Damit können die von den Verbrauchern geforderten hohen Standards eingehalten und verbessert werden. Mittlerweile gibt es mehr als 8000 Kilicafe-Bauern, die in den Regionen Kilimanjaro, Mbinga und Mbeya Kaffee anbauen“, sagte Geschäftsführer Kumburu.
„Die Kleinbauern benutzen verschiedene Pflück- und Sortiertechniken, um schon im Vorfeld den qualitativ hochwertigen Kaffee herauszusuchen“, führte er weiter aus. Im Anschluss würde der Kaffee beispielsweise mit dem Fahrrad zu einer von 80 zentralen Stationen gefahren, an der jeder Bauer beteiligt sei. Dort werde der Kaffee in großen Wasserbehältern gereinigt und einen Meter über dem Boden in der Sonne getrocknet, was beste Qualität garantiere. „Danach wird der Kaffee erneut sortiert, in Säcke gefüllt und per LKW in die Mahlwerke abtransportiert“, ergänzte Shao, der selber öfters den Abtransport kontrolliert. Die kleinen Stationen sorgten für gleichbleibende Qualität, da nicht mehr jeder Bauer selber die dort durchgeführten Arbeiten leisten müsse. „Dadurch sind neue Arbeitsplätze entstanden“, erklärte Kumburu. „Kilicafe“ habe als erste Firma im sozialistisch geprägten Tansania eine direkte Exportlizenz bekommen, so dass sie hauptsachlich mit den Abnehmern aus Europa, den USA und Japan die Bedingungen aushandeln könne.
Dem Besuch der Gäste aus Tansania im Weltladen Würzburg ging ein Rundgang bei der Firma „Gepa“ in Wuppertal voraus, wo sich die beiden afrikanischen Gäste über den weiteren Weg des fair-gehandelten Kaffees bis zum Endverbraucher informierten. Außerdem besichtigten sie die Kaffeerösterei Braun in Aschaffenburg, die Abtei Münsterschwarzach und den Weltladen Marktheidenfeld.
(2106/0749; E-Mail voraus)
gs (POW)
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